Presseerklärung vom 13. Januar 1933

 

 

1. Es ist unwahr, daß westdeutsche Industrielle einen Vermittlungsversuch zwischen Herrn von Papen und mir unternommen haben. Wahr ist, daß ich eine private Einladung erhielt zu einer politischen Aussprache mit dem früheren Reichskanzler Herrn von Papen.

 

2. Es ist unwahr, daß diese Aussprache einen ‚metallischen’ Hintergrund hatte. Wahr ist, daß in der ganzen Aussprache mit keinem Wort finanzielle Fragen überhaupt auch nur berührt worden sind.

 

3. Es ist unwahr, daß ich Geld brauchte und deshalb bereit gewesen wäre, die politischen Forderungen der Industrie zu akzeptieren. Wahr ist, daß mir niemals politische Forderungen gestellt worden sind und ich mir niemals politische Forderungen für Geld habe aufzwingen lassen.

 

4. Es ist unwahr, daß ich mich bemühe, von Regierungsseite Geld zu bekommen und daß ich für eine Entschuldung der Hitlerpartei als endgültige Bereinigung mich zur Tolerierung des Kabinetts Schleicher verpflichten würde. Wahr ist, daß ich noch niemals für Geld jemanden tolerierte und auch nicht in der Zukunft tolerieren werde.

 

5. Es ist unwahr, daß ich ‚zufällig’ an dem Tage, an dem ein schwedischer Privatbankier Marcus Wallenberg sen. in Berlin gewesen sein soll, auch in Berlin war, sondern wahr ist, daß mein Ruhetag und meine Berliner Reise schon wochenlang vorher bestimmt waren.

 

6. Es ist unwahr, daß ich aus ‚Zufall’ im ‚Kaiserhof’ wohnte, sondern ich wohne schon seit zwei Jahren ständig in diesem Hotel.

 

7. Es ist unwahr, daß mir Hauptmann Göring die Bekanntschaft mit diesem schwedischen ‚Bankier’ vermittelte und daß ich mit ihm konferierte. Wahr ist, daß ich den Namen dieses schwedischen ‚Bankiers’ nunmehr zum erstenmal in meinem Leben aus den Zeitungen höre, daß ich ihn niemals in meinem Leben gesehen habe und nie in meinem Leben mit ihm konferierte, daß mir Hauptmann Göring nie in meinem Leben von der Existenz eines solchen Mannes sagte und mich nie mit ihm bekannt machte.

 

8. Es ist daher auch unwahr, daß das Ergebnis dieser ‚Konferenz’ ein Kredit von 4 Millionen Reichsmark gewesen sein soll und daß der betreffende Bankier mit dem jüdischen Namen der antisemitischen Hitler-Partei gegen entsprechende Sicherheit bzw. politische Zusagen einen Kredit von 4 Millionen Reichsmark zur Verfügung gestellt hätte. Wahr ist, daß ich mit niemanden über einen Kredit über 4 Millionen Reichsmark verhandelt habe, ihn daher auch nicht zur Verfügung gestellt erhielt und daher auch niemandem Zusagen gemacht habe. Ferner ist es unwahr, daß in der NSDAP die laufenden Partei-Einnahmen nicht die laufenden Ausgaben decken, sondern wahr ist, daß die Partei, wie seit 13 Jahren so auch jetzt, ihre laufenden Ausgaben durch ihre laufenden Einnahmen deckt.”

 

 

Presseerklärung vom 13. Januar 1933

 

Die der Reichsregierung nahestehende Presse trägt in den letzten Tagen systematisch eine Flut von unwahren Behauptungen über die NSDAP und meine Person in die Öffentlichkeit. So wird u. a. behauptet, daß in der NSDAP die laufenden Parteieinnahmen nicht die laufenden Ausgaben deckten, daß deshalb auch westdeutsche Industrielle einen ‚Vermittlungsversuch’ zwischen dem früheren Reichskanzler Herrn von Papen und mir unternommen hätten, daß ich bereit sei, politische Forderungen der Industriellen gegen Hergabe von Geld zu akzeptieren, daß ich mich bemühe, von Regierungsseite Geld zu bekommen, gegen die Verpflichtung, das Kabinett Schleicher zu tolerieren und daß ich von einem schwedischen Bankier mit dem jüdischen Namen Markus Wallenberg einen Kredit von 4 Millionen Reichsmark für mich bzw. die NSDAP aufgenommen hätte, der mir gegen entsprechende Sicherheiten bzw. politische Zusagen zur Verfügung gestellt worden sei. Alle diese Behauptungen sind von Anfang bis zu Ende frei erfunden und erlogen.

 

gez. Adolf Hitler